Dienstag, 20. November 2012

Der Kampf der YouTube Netzwerke in Deutschland

YoHo

Meine Naivität wird wohl nur noch durch meinen Optimismus übertroffen. Da habe ich mir doch tatsächlich kurzfristig eingebildet das die YouTube Netzwerke auch zusammen arbeiten können. Eingebildet, weil die Wahrheit eine andere ist als ich sie mir gewünscht habe.

Zum YouTube User Congress hat nicht ein einziges Netzwerk die Einladung angenommen, sich selbst vorzustellen oder seine Methoden dem breiteren Publikum vorzustellen. Stattdessen werden weiterhin lieber wahllos zig Kanäle angeschrieben. Gewürzt mit dem versprechen durch Cross-Promotion einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen. Eigentlich ja schon mal ein Widerspruch an sich, wenn diese art von Promotion - wenn überhaupt - scheinbar nur intern angewandt wird.

Also was sind wir dann, wenn nicht Partner mit gleichen Interessen? Richtig, wir sind Konkurrenten. Damit sind dann Brot und Spiele legitimiert. Konkurrenz aus dem Weg zu schaffen wird somit zwangsläufig zu einer Beschäftigung, der es nachzugehen gilt falls man nicht unter die Räder der Naivität geraten möchte. Wer will das schon?

Ein normal denkender Mensch würde jetzt vielleicht annehmen das es doch besser sei seine Kräfte und somit die Möglichkeiten der Künstler zu bündeln. Wenn man aber berücksichtigt, dass die meisten Netzwerke nicht einmal genau wissen was ihre Künstler denn eigentlich so treiben, ist diese These pure Fiktion und nicht etwa Fakt.

Ein Freund von mir den ich schon lange auf YouTube kenne wurde z.B. von einem Netzwerk angeschrieben. Es wurde ihm Honig ums Maul geschmiert und gesagt wie geil er doch sei und das man sehr grosses Interesse daran hätte ihn in ihr Netzwerk unterzubringen. Der Clou daran ist, dass er schon seit Ewigkeiten keine Videos mehr produziert hatte. Er eigentlich einem anderen Job nachging und nur noch seine Filme zur Verfügung stellen konnte die schon einige Monate online waren. Das haben die nicht mal wirklich bemerkt. Er sollte nur seine Adsense Berichte vorlegen und anhand dieser Zahlen bekam er dann ein paar Hundert Euro Einstiegsgeld für neues Equipment und einen Deal.

Das ist absolut nicht die Ausnahme. Unvermögen wird oft mit Geld kompensiert. Es werden versprechen gemacht die unmöglich einzuhalten sind. Vertragsangebote über den Atlantik wo der Gerichtsstand ausserhalb Deutschlands liegt sind z.B. fast schon die Regel. Laufzeiten bis zu 5 Jahren und mehr werden verlangt und akzeptiert, egal ob die Netzwerke sich an ihre eigenen Versprechen halten oder nicht. Vertragsabschlüsse mit Minderjährigen sind vor allem im Gaming Bereich an der Tagesordnung. Auszahlungen werden zeitweise einfach einbehalten oder so drastisch reduziert das man sich fragen mag was da eigentlich vor sich geht.

Durch mangelnde Kooperation seitens der Netzwerke ist dieses Gehabe auch nicht aufzuhalten. Ganz im Gegenteil macht jeder was er will, bis es irgendwann mal so richtig kracht. Aber das ist auf YouTube nun auch nicht wirklich etwas neues. Die Terms Of Use Nihilisten haben schon immer das Ruder in der Hand gehabt und durch die Passivität von YouTube ihre Legitimation erhalten.

Also Leute bleibt wachsam und erst lesen bevor ihr etwas unterschreibt. ;)
In diesem Sinne
Ich bin hier jetzt raus!
°|~JoCognito

Montag, 19. November 2012

Der YouTube User Congress ist tot. Es lebe der YUC

YoHo.
Jede Geschichte braucht ein Ende. So auch der YouTube User Congress. Das Ende des YUC fand dieses Jahr in Berlin am 17. und 18. November statt.
Erstmal möchte ich loswerden das ich mit der Veranstaltung an sich kein Problem hatte. Die Stimmung war toll, die Gäste aufgeschlossen und interessiert. Die Teilnehmerzahl entsprach meinen Erwartungen. Es gab Vorträge aus verschiedenen Bereichen und auch Anfänger hatten wie immer die Chance sich selbst als Dozent zu beweisen.
Warum dann also aufhören? Ein wichtiger Grund ist das YouTube selbst keinerlei Unterstützung für den Congress bereitgestellt hat. Das ist Mega Enttäuschend für mich gewesen. Nach all den Aktionen und all dem Input dem ich YouTube bis dato gegeben hatte, hielt YouTube es nicht für nötig diese Veranstaltung auch nur zu promoten. Für mich war es ein ganz klares Zeichen, dass die "Community" seitens YouTube komplett anders definiert wird, als es sich viele YouTuber vorstellen. Die Definition geht wohl mehr in Richtung VideoDay, als in die Richtung der Unterstützung von wirklichen Community Aktivitäten.
Der VideoDay hat für mich mit Community genau so viel zu tun wie ein altersschwacher Pinguin mit der Aufgabe Wachteleier Eier pellen. Also absolut gar nichts. Es ist ein hysterischer Event mit grossem fremdschäm Faktor auf dem kein peinlichkeits-Opfer zu gross war. Nur um zu zeigen das Personenkult über den Bedürfnissen der YouTube Community liegt. Gesponsert von YouTube versteht sich.
Für mich ist ein sehr grosses Stück YouTube in diesem Moment gestorben. Jedenfalls ein Stück davon, wie ich mir YouTube gewünscht hätte. Stattdessen bestimmen Plakative idiotische Sketche den Alltag. Gegenseitige Selbstbeweihräucherung ist an der Tagesordnung um von der eigenen Ignoranz gegenüber unbekannteren und unwichtigeren Kanälen abzulenken. So lässt sich das alles - also die Konkurrenz - auf eine überschaubare grösse kleinhalten. Das "Wir sind so geil, also muss der Rest ja Scheisse sein." Gefühl wird allerorts transportiert. Elitäres Gehabe, das nur durch die zu erwartenden Einnahmen aus der Werbung legitimiert und dessen fluss auf das eigene Bankkonto definiert wird.
All diese Gedanken bewegen mich dazu eine Richtungsänderung vorzunehmen. Zum Beispiel durch die Schaffung eines eigenen YouTube Netzwerkes. Um Menschen die einen gesundem Verstand haben zu vereinen und Ihnen die Chance auf strukturelles Wachstum zu ermöglichen. Einen Gegenpol zu bieten, zu dem Kamerageilen und überheblichen Mediakraft Verein zum Beispiel. Der durch seine Omnipräsenz eigentlich nur noch abnervt und die netten Leute die in dem Netzwerk sind, moralisch mit runter zieht und sie ein Stück unsympathischer erscheinen lässt. Aber auch als Gegenpol zu anderen Netzwerken die Ihre Probleme hauptsächlich mit Geld und Bestechung lösen. Die unter strukturellem Wachstum vor allen Dingen ihr eigenes Wachstum verstehen. Mit unmenschlichen Vertragslaufzeiten und dem kompletten ausbleiben von Unterstützung für die Netzwerkteilnehmer. Nein - ich bin kein Sozialist oder Kommunist - ich bin Mensch und versuche meinen Respekt zu wahren. Das ist in dieser Situation schon schwer genug.
Der YUC muss also sterben um eine klare Trennung zu den politischen Verwicklungen innerhalb dieser "Szene" zu erreichen. Das Konzept des Congresses wird in der vorhandenen Form in eine neue Veranstaltung, die es zu entwickeln gilt, wieder mit einfliessen. Allerdings wird der Horizont über den Tellerrand von YouTube stark erweitert werden müssen. Als Leitfaden und Inspiration möchte ich an dieser Stelle das VideoCamp oder die Republica nennen. Auch der Gedanke "Open Source" muss wieder eine tragende Rolle spielen.
Das ich mich damit "freiwillig" zur "Persona non Grata" degradiere ist auf jeden Fall einleuchtend. Auf den zweiten Blick ist das aber nicht relevant. Denn in Wirklichkeit ist das sowieso schon lange passiert. Das Verhalten der "ethablierten" YouTuber meiner Person gegenüber, sowie ihrer Überempfindlichkeit gegen auch noch so leiser Kritik gegen ihre Person oder ihre Methoden bestätigen mich in diesem Eindruck. Denn letztlich sind gerade jene, die unsere schicke Community am meisten beschissen haben, genau diejenigen die mit am erfolgreichsten auf dieser Videoplattform unterwegs sind. Das Motto "Zerstreuung um jeden Preis" funktioniert also nach wie vor einwandfrei. Bloss keine unangenehmen Fragen stellen, gelle?
In diesem Sinne Ich bin hier jetzt raus.

Doktor Allwissend Interview. Was er wirklich denkt! -Videoamt

YoHo DAS ist wieder ein echter Geniestreich. Ein Interview das nur auf einer geistigen Ebene basiert.
Der Grad der Polarisation ist entsprechend angemessen. Es scheint doch so zu sein, dass die Zielgruppe sich lieber verbal geistigen Schwachsinn mit pseudo Tiefgang ergibt, als eben das offensichtlich Schwachsinnige zu akzeptieren. Hintergrund: Als ich "Doktor Allwissend" traf, den ich für seine arbeit auf YouTube sehr bewundere, stellte sich mir die Frage; über was soll ich mit ihm reden? Mir ist aber absolut nichts kluges eingefallen. Ausser dem üblichen Smalltalk eben. Daraus reifte in mir die Erkenntnis, dass es nichts zu erzwingen gibt und man sich der Situation am besten so hingibt wie sie eben ist. Alles andere wäre nicht authentisch. Das Ergebnis ist ein Interview ohne Worte. Richtungsweisend und visionär wie so oft auf dem Videoamt. Kann man denn verlangen das so eine Verpackung sofort von jedem verstanden wird? Die Antwort ist ganz klar; nein! Das Video mit Doktor Allwissend ist der lebende Beweis dafür. Das Publikum liebt Dinge die es einschätzen kann und entsprechend mit Routine reagiert. Sonst ist Verwirrung vorprogrammiert die auch zur totalen Ablehnung führen kann. Zum "Glück" gibt es aber Formate wie "Ponk". Ein Abklatsch von "Big Brother" was jeder Zuschauer sofort begreift und einschätzen kann weil er es schon auf dem TV kennt. Gesponsert mit knapp 1 Millionen Euro die dazu verbrannt werden die Volksverdummung weiter voran zu treiben. Das visionäre Interview mit Doktor Allwissend hat übrigens 0 Euro gekostet ;) In diesem Sinne Ich bin hier jetzt raus.

Freitag, 9. November 2012

YouTube Netzwerke Interview mit Jo Cognito vom Videoamt

YoHo. Dieses Interview habe ich wirklich sehr genossen. Rob Vegas ist, meiner Meinung nach, ein Mensch mit einem scharfen Verstand. Schon lange möchte ich mich mal mit ihm treffen und ein bisschen quatschen. Nun hat er mich gefragt ob ich ihm ein Interview über Skype geben möchte. Eigentlich lehne ich Interview Anfragen ab. Bei Rob mache ich aber sehr gerne eine Ausnahme. Das Thema "YouTube Netzwerke" ist bei mir sowieso gerade angesagt und ich finde es sehr wichtig die Leute zu informieren wo die Tücken und Belanglosigkeiten innerhalb eines Netzwerkes lauern. Deren gibt es einige und der Aufklärungsbedarf ist enorm. Damit hat Rob bei mir also doppelt offene Türen eingerannt. Mit seiner offenen und herzlichen Art fiel es mir auch nicht besonders schwer dieses Thema locker über die Bühne zu bringen ohne den Informationsgehalt zu vernachlässigen. Wir hatten auf jeden Fall beide Spass an der Session und das ist letztlich eine gute Basis für informelle Unterhaltung. In diesem Sinne Ich bin hier jetzt raus